US-Wirtschaftsdaten: Wirtschaft stürzt ab, Börse erreicht neue Allzeithöchststände - Wichtige Börsendaten im Juli

Chart der Woche

Die Grafik zeigt, wann welche Firmen in den USA ihre Gewinnresultate veröffentlichen. Weitere wichtige Firmen, die nicht auf der Grafik oben zu sehen sind, sind: Google und Microsoft 23.07.2024, Apple 1.8.2024, NVIDIA 23.8.2024.Lesen Sie mehr in unserer anderen Marktanalyse über Tesla und NVIDIA-Aktien.

Warum das wichtig ist

Gleichzeitig zur Veröffentlichung der Quartalsgewinne findet meist auch eine Pressekonferenz des CEO statt, in der über die Aussichten für die nächsten Quartale gesprochen wird. Die Aktien reagieren oft sehr stark auf die Zahlen oder die Aussagen an diesen Pressekonferenzen. Bewegungen von 10% nach oben oder unten sind keine Seltenheit. Besitzt man diese Aktien, sollte man an diesen Tagen unbedingt die Presse verfolgen.Lesen Sie mehr in unserer anderen Marktanalyse zur Gewinnsaison des zweiten Quartals 2024.

Einer der wichtigsten Tagen für die Börse wird der 23. Juli sein. Am selben Tag werden Tesla, Google und Microsoft ihre Resultate bekannt geben. Wichtig für Anleger ist auch der 17. Juli. Dann findet diese letzte Sitzung vor den Sommerferien der US-Notenbank statt. Aktuell wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% damit gerechnet, dass die Leitzinsen nicht verändert werden.

Die Grafik der "National Association of Active Investment Managers", der Vereinigung der aktiven Manager, zeigt den Investitionsgrad an. Die meisten aktiven Manager sind schon so stark investiert wie selten. Es besteht daher die Gefahr, dass sie bei guten Publikationen von Gewinnzahlen, Gewinne mitnehmen und verkaufen und bei schlechten Zahlen auch verkaufen.

Für zusätzliche Käufe haben sie kein zusätzliches Geld mehr.

Die Wirtschaft in den USA stürzt ab und Börse steigt auf neue Allzeithöchststände

Vergangene Woche wurden in den USA verschiedene Wirtschaftszahlen publiziert, die alle wesentlich schlechter ausfielen als erwartet:

• Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Index:Im Mai noch bei 53, nun bei 49. Ein Wert von unter 50 signalisiert eine schrumpfende Wirtschaft. In den vergangenen Monaten war der Industrie Einkaufsmanager unter 50 und das gute Abschneiden des Dienstleistungssektors hat eine Rezession verhindert. Jetzt fällt auch der Dienstleistungssektor in eine Rezession.
• Business Activity / Production:Im Mai noch bei 63, nun im Juni bei 49. Die Produktion im Industriebereich ist stark eingebrochen.
• New Orders Index:Im Mai noch bei 54, nun bei 46. Die Bestellungen brechen ebenfalls ein.
• Backlog of Orders (Orderbuch):Im Mai noch bei 51, jetzt bei 44. Obwohl die Produktion sinkt, nimmt auch das Orderbuch ab.

Alle 4 Indikatoren haben im Juni nach einem langen Aufwärtstrend ins Minus gedreht.

Der Surprise Index zeigt auch, ob die publizierten Wirtschaftsdaten positiv oder negativ überrascht haben.

Die US-Wirtschaftsdaten schneiden so schlecht ab, wie nie zuvor! Der Bloomberg Eco Surprise Index zeigt, dass die Daten deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben - ein Trend, der seit über einem Jahrzehnt nicht mehr beobachtet wurde.

Normalerweise müsste die Börse nach so vielen negativen Meldungen stark einbrechen. Es geschieht aber genau das Gegenteil und die US-Börsen steigen auf neue Allzeit-Höchststände.

Das liegt daran, dass gleichzeitig auch die Inflation stark zurückgeht.

Die Grafik zeigt die US Truflation Rate. Truflation ist ein neuer Finanzdatendienst, der Wirtschafts- und Inflationsdaten in Echtzeit mittels Blockchain-Technologie anbietet. Diese Plattform wurde entwickelt, um genauere und transparentere Inflationsdaten im Vergleich zu traditionellen Methoden wie dem Verbraucherpreisindex (CPI) zu liefern. Die Daten werden täglich aktualisiert und nicht monatlich wie der offizielle CPI.

Die stark sinkende Inflation nährt die Hoffnung, dass die US-Notenbank früher als erwartet die Zinsen senken wird. Das reicht, um die Börsen in Party-Laune zu versetzen. Ob die Hoffnung aufgeht, wird sich noch zeigen müssen. Es besteht die Gefahr, dass die Firmengewinne stärker einbrechen als die Firmen von sinkenden Zinsen profitieren.

Die Grafik zeigt die Veränderung an Vollzeitstellen in den USA an. Die Arbeitslosenrate ist jüngst leicht gefallen, aber das hing daran, dass sehr viele neue Teilzeitstellen geschaffen wurden. Wenn Unternehmen der Wirtschaftslage nicht mehr treuen, schaffen sie nur noch Teilzeitstellen und möchten sich nicht mehr langfristige verpflichten.

Es wäre das erste Mal seit sechs Jahrzehnten, dass so viele Vollzeitstellen wegfallen, die nicht mit einer Rezession verbunden sind.

Daher sollte man den neuen Allzeit-Höchstständen nicht trauen und lieber vorsichtig investiert sein. Auch den Bargeldanteil hoch zu halten, um günstiger einzukaufen, sollte sich lohnen.