In Europa sinken die Zinsen, in den USA nicht. Microsoft, Apple und NVIDIA jetzt mehr Wert als ganz China.
Chart der Woche
Die Grafik zeigt die Marktkapitalisierung aller chinesischer Aktien (rot) und die Marktkapitalisierung von Microsoft, Apple und NVIDIA.
Warum das wichtig ist
Die Grafik veranschaulicht mit einem weiteren Beispiel, wie absurd hoch die drei Aktien von Microsoft, Apple und NVIDIA bewertet sind. Seit letzter Woche ist die Marktkapitalisierung der drei Titel höher als die Bewertung des gesamten chinesischen Marktes.
Über diese absurd hohen Bewertungen sprechen wir schon lange. Dennoch geht es mit dem Argument der Künstlichen Intelligenz immer weiter.
Die Grafik zeigt die Rendite des amerikanischen Aktienmarktes (S&P 500, dunkelblau). In Rot wird die Entwicklung angezeigt ohne die Rendite von NVIDIA (hellblau) und in Hellblau ohne die Magnificant 7.
Wer NVIDIA oder keine der Magnificant 7 Titel im Portfolio hatte, musste eine Unter-Performance von fast 10% im Jahr 2024 gegenüber dem breiten Benchmark in Kauf nehmen.
Nachdem viele Anleger (wie auch wir) in Angesicht einer drohenden Rezession in Substanztitel (Value) investiert hatten, wurden nicht belohnt.
2024 hat die Out-Performance von Wachstumstitel (Growth) nochmals an Fahrt aufgenommen.
In Europa sinken die Zinsen, in den USA nicht.
In Europa hat die europäische Notenbank (ECB) das erste Mal seit 2019 die Zinsen gesenkt. Gleichzeitig wurden in den USA Wirtschaftszahlen publiziert, die eine Zinssenkung unwahrscheinlich werden lassen.
- Tiefe Zinsen sind gut für die Wirtschaft. Kredite werden günstiger und Firmen können Projekte finanzieren, die mit hohen Zinsen nicht zu finanzieren waren. Die Margen für die Firmen steigen und das Wachstum der Firmen wird vereinfacht.Die Börse müsste, wenn man es so interpretiert, steigen.
- Was Wachstum in Europa war tief, aber es zeichnete sich keine Rezession ab. Die Notenbanken intervenieren dann, wenn die Inflation zu hoch ist oder die Gefahr einer Rezession besteht. Die ECB hat nun klargemacht, dass sie überzeugt ist, dass ohne die Zinsen zu senken eine Rezession droht. Das heisst, der europäischen Wirtschaft geht es viel schlechter als viele Denken.Die Börse müsste, wenn man es so interpretiert, sinken.
Die Grafik zeigt eine Grafik von Ocford Economics, stellvertretend für viele Prognosen. Die meisten gingen davon aus, dass sie die Wirtschaft in Europa bereits leicht erholt, auch ohne die Zinssenkung.
Der Auftrag der EZB ist es ja, die Inflation zu bekämpfen. Daher ist es erstaunlich und auch nicht wirklich nachvollziehbar, warum die EZB gleichzeitig mit dem Zinsentscheid, die Inflationserwartungen erhöht hat.
Bisher ist keine der oben beschriebenen Reaktionen geschehen. Nach der Bekanntgabe des Entscheides ist die Börse vorerst 0.5% gestiegen, und dann 1% gefallen. Die Anleger haben sich also bisher nicht klar für eine der beiden Seiten entschieden.
Ein Aspekt muss aber noch ins Feld geführt werden. Das ist die Staatsverschuldung. Hohe Zinsen treffen nicht nur Unternehmen, sondern auch die Staaten. Tiefere Finanzierungskosten bedeuten vorwiegend für Staaten mit einer hohen Verschuldung wie Italien, Portugal und Frankreich eine Erleichterung. Eine weitere EUR-Krise dürfte weniger wahrscheinlich sein.
Die Grafik zeigt die Entwicklung der monatlich in den USA neu geschaffenen Stellen. In Grün die Entwicklung von 2023, in Blau der Durchschnitt der letzten 20 Jahre und in Rot die aktuellen Zahlen von 2024.Die neu geschaffenen Stellen habe also etwa in dem Masse zugenommen wie im letzten Jahr. Also kein Anzeichen einer sich abkühlenden Wirtschaft. Dagegen hat die Arbeitslosenzahl leicht zugelegt, was verwirrt.
Dass die Arbeitslosenquote anstieg, während die Wirtschaft so viele neue Arbeitsplätze schuf, mag unmöglich erscheinen. Aber die monatlichen Beschäftigtenzahlen und die Arbeitslosenquote werden aus zwei verschiedenen Erhebungen abgeleitet und es kann vorkommen, dass diese manchmal widersprüchliche Botschaften vermitteln.
Einige Wirtschaftswissenschaftler sind überzeugt, dass die überraschend hohen Zuwächse bei den Beschäftigtenzahlen zum Teil auf die starke Zuwanderung zurückzuführen sein könnten, die die Zahl der Arbeitssuchenden erhöht hat. Dies könnte dazu führen, dass die Zahl der Arbeitskräfte wächst, ohne dass es zu einem verstärkten Wettbewerb um Arbeitnehmer kommt.
Die Arbeitslosenquote basiert jedoch auf einer kleineren Erhebung und kann von Monat zu Monat schwanken. Infolgedessen konzentrierten sich die Anleger am Freitag zumindest anfangs auf die Arbeitsplatz- und Lohnzahlen, was viele dazu veranlasste, ihre Wetten auf eine Zinssenkung durch die Federal Reserve in diesem Jahr zu reduzieren.
Die Grafik zeigt die jährliche Veränderung der neu geschaffenen Vollzeitstellen in den USA. Auch wenn viele Stellen neu geschaffen wurden, ist klar ersichtlich, dass die Wirtschaft mehr Part-Time Stellen schafft als Vollzeitstellen. Das ist normalerweise nicht ein wirklich gutes Zeichen.
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